Friedrich Hölderlin - der romantische Dichter par excellence

Friedrich Hölderlin: Höhepunkte der Dichtkunst.

Davon unabhängig wie man die einzelnen poetischen Zeitepochen wie Sturm und Drang, Barock oder Klassik unterteilt, das Leben und Werk Friedrich Hölderlins muss unzweifelhaft der romantischen Dichtkunst zugeordnet werden - der romantischen Dichtkunst am Zenith. Zusammen mit Goethe und Schiller bildete er den dritten Teil des Triumvirats, welches die deutsche und auch weltumspannende Dichtung nachhaltig beeinflussen und verändern sollte.

Friedrich Hölderlin: Der wahre Heidelberger.

Nur unweit von Heidelberg geboren, ist Friedrich Hölderlin ein Heidelberger durch und durch. Nicht zuletzt ist die berühmte "Ode an Heidelberg" oder einfach "Heidelberg" seiner poetischen Feder entflossen. Viele Jahre seines Wirkens verbrachte er in dieser romantischen Stadt, mit der er schließlich zu einer lyrischen Symbiose verschmolzen ist oder wie es der Dichter selbst sagt: "Du, der Vaterlandsstädte ländlichschönste so viel ich sah." Dies war Mitte und Ende des 18. Jahrhunderts der Höhepunkt der so genannten "Heidelberger Romantik", die weltweit bekannt wurde.

Friedrich Hölderlins Begriff der dichterischen Schönheit.

"Ohne Schönheit im Ausdruck stirbt das poetische Wort unverzüglich", sagt der Dichter und spirituelle Lehrer Sri Chinmoy. So gesehen ist, im Umkehrschluss, Friedrich Hölderlins lyrisches Werk für immer lebendig. Denn sein Schaffen ist durchzogen von Schönheit, Würde und Anmut. Dies wird in folgenden Worten besonders deutlich:
"Die Schönheit ist den Kindern eigen, ist Gottes Ebenbild vielleicht, Ihr Eigentum ist Ruh und Schweigen, das Engeln auch zum Lob gereicht."

Friedrich Hölderlins Poesie und Schönheit.

Poesie ohne Schönheit ist eine leere Schöpfung. Mit Schönheit jedoch wird selbst das Einfache, ja Profane, mit dem mächtigen Zauber des Ewigen umhüllt. Denn eigentlich gibt es in Wahrheit nichts Einfaches oder Profanes. Alles sind Erfahrungen, die der Mensch im Laufe seiner Existenz macht und dadurch sich selbst wieder findet. "Lang ist die Zeit, es ereignet sich aber das Wahre."

Friedrich Hölderlins dichterisches Werk.

Hölderlins lyrisches Schaffen, ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Einerseits ist es vollkommen in seiner idealisierten Welt der griechischen Antike aufgegangen, die sein Leben und Werk durchflutete. Andererseits ist Friedrich Hölderlins poetisches Schaffen so umfangreich und vielfältig, dass es kaum auf einen einzigen Nenner gebracht werden kann. Aber niemand wird wohl etwas entgegensetzen können, wenn man Hölderlin einen wahren Romantiker nennt, der sich selbst seine eigene menschlich-göttliche Idealwelt geschaffen hat. Sein Wirken aus der deutschen Dichtung heraus zu streichen, wäre daher fast damit gleichbedeutend jener Welt einen nicht geringen Teil des Sehnsüchtigen und Verklärenden zu nehmen.

Friedrich Hölderlins "Hyperion - oder eine Reise nach Griechenland."

Wer könnte in obigem Zusammenhang Friedrich Hölderlins wohl bekanntestes Werk "Hyperion - oder eine Reise nach Griechenland" vergessen? Zusammen mit Goethes "Faust" ist es das berühmteste und meist gelesene lyrische Werk in deutscher Sprache und hat ganze Generationen von Dichtern bis heute beeinflusst. Jedoch war Hölderlin niemand der Anerkennung suchte, die ihm sogar unwirklich und befremdend erschien, wie aus folgenden Zeilen hervorgeht: "Menschenbeifall" - "Ach! Der Menge gefällt, was auf den Marktplatz taugt, und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen; An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind." Für Friedrich Hölderlin war das Leben daher eher wie ein gewaltiger, göttlicher Traum, aus dem der Mensch eines Tages wieder erwachen würde oder wie es Hölderlin selbst poetisch formulierte:
"Bis ihm des Meisters Finger den schönern Ton entlockt, so spielen Nebel und Träum´ in uns; Bis der Geliebte wiederkömmt und Leben und Geist sich in uns entzündet."