Sri Chinmoy
Vorwort und Kindheit
Wie wunderbar ist doch die Lebensgeschichte eines spirituellen Meisters! Die großen Heiligen und leuchtenden Vorbilder, welche durch die Jahrhunderte hindurch unsere Erde gesegnet haben - Pfadfinder wie Christus, Buddha, Krishna und andere – kommen, um in uns das Gefühl für unsere Göttlichkeit zu erwecken, um in unseren Alltag einen Hauch von Heiligkeit zu bringen und um den Weg zu einem höheren erfüllenderen Leben zu weisen.
Durch sie lernen wir verstehen, dass wir spirituelle Wesen auf einer Reise zu immer höherem Bewusstsein sind - und indem sie uns vorangegangen sind, erleuchten sie jeden unserer Schritte mit ihrer Weisheit, Liebe und Führung. Sie erinnern uns daran, was das Beste in uns ist und dass unsere Spiritualität die größte Kraft auf Erden ist, die Gutes bewirken kann. Durch sie lernen wir den wahren Zweck und die wahre Bedeutung unseres Lebens erkennen. Sri Chinmoy ist einer von diesen Großen.
Sri Chinmoys Leben
Sri Chinmoy (sprich: Sri Tschin-moi) wurde am 27. August 1931 in einem kleinen Dorf namens Shakpura nahe der Hafenstadt Chittagong, in der indischen Region Ostbengalen (heute Bangladesh) geboren. Er ist ein spiritueller Lehrer, der durch seine umfangreichen Veröffentlichungen von Schriften, Kompositionen, Kunst und Dichtung und durch seine unermüdlichen Bemühungen für den Frieden in der Welt bekannt geworden ist.
In einem Zeitraum von vierzig Jahren ist Sri Chinmoy (1931 - 2007) zur inspirierenden Kraft einer weltweiten Organisation geworden, welche sich durch Initiativen im Sport, durch Musikveranstaltungen, durch Meditationsseminare und humanitäre Hilfe für eine bessere Zukunft der Menschheit einsetzt. Dieses Ziel lag all seinen vielfältigen Aktivitäten und seinem reichen kreativen Schaffen zu Grunde. Seit 1964 lebte Sri Chinmoy in New York.
Kindheit und Jugend
Sri Chinmoy war das jüngste von sieben Kindern, der Sohn von Yogamaya Ghose und Shashi Kumar Ghose, der ein Eisenbahninspektor war und später eine kleine Bank in Chittagong gründete. In seiner Kindheit wurde Sri Chinmoy mit dem bengalischen Kosenamen „Madal“ gerufen, was kleine Trommel bedeutet und sich auf seine Lebendigkeit und Wildheit bezog. Prophetisch sagte Yogamaya von ihrem Sohn: „Mein Madal ist dafür bestimmt, von den Göttern und Göttinnen im Himmel gespielt zu werden!“
Sri Chinmoy war elf Jahre alt, als sein Vater starb - ein Jahr später folgte diesem auch seine Mutter, und der junge Madal verließ Bengalen für immer, um sich seinen Geschwistern anzuschließen, die im Sri Aurobindo Ashram in Südindien lebten. Sri Chinmoy lebte die nächsten zwanzig Jahre in der dynamischen Kultur eines großen und aktiven Ashrams.
Er war ein talentierter Athlet und ragte dort als Sprinter und Zehnkämpfer hervor. Die Artikel und Gedichte, die er schrieb und veröffentlichte, waren der Beginn einer bemerkenswerten literarischen Karriere. Vorallem aber entwickelte er eine tiefe Liebe zur Meditation, die er meist für viele Stunden am Tag übte.
Am 13. April 1964, im Alter von 32 Jahren, ging Sri Chinmoy nach Amerika, um wie Vivekananda und andere indische Heilige vor ihm die Lehren Indiens mit dem Westen zu teilen und einen Beitrag für eine friedvollere Welt zu leisten.
Religion
Sri Chinmoy wuchs in einer hinduistischen Familie auf und ist für seinen großen Respekt allen Religionen und spirituellen Wegen gegenüber und für seine eigene tiefe Liebe zu Gott bekannt.
Um mit seinen eigenen Worten zu sprechen: „Wahre Religion hat eine universelle Qualität. Sie hat an anderen Religionen nichts auszusetzen. Die Zeichen einer echten Religion sind Vergebung, Mitgefühl, Toleranz, Brüderlichkeit und das Gefühl von Einssein.“
„Spiritualität ist keine Gastfreundschaft gegenüber dem Glauben anderer. Sie erkennt den Glauben anderer völlig als ihren eigenen an.“
Es war eine bedeutende Ehre für Sri Chinmoy, dass er sowohl 1993 als auch 2004 dazu eingeladen wurde, die Eröffnungsmeditation der Vollversammlung des Parlaments der Weltreligionen zu leiten, welche die größte Zusammenkunft spiritueller und religiöser Führer und Organisationen in der Geschichte ist.
Sri Chinmoy hat viele interreligiöse Aktivitäten mit dem Ziel der religiösen Verständigung unterstützt – sehr oft an den Vereinten Nationen, wo er wöchentlich überkonfessionelle stille Meditationen für die Mitglieder der UN und für Diplomaten abhielt.
Sri Chinmoy fühlte sich mit Mutter Teresa sehr verbunden und traf sich mit vielen religiösen Führern, um über Harmonie zwischen den Religionen zu sprechen. Seine eigenen Lehren und Richtlinien beschreibt er jedoch als einen spirituellen Pfad, nicht als Religion, der sich mehr auf die innere Entwicklung und persönliche Praxis konzentriert und weniger auf den äußeren Rahmen eines formellen Glaubens.
Biographie Sri Chinmoys - Teil 2
Diese Biographie in anderen Sprachen
- Englisch: Biographie – Sri-Chinmoy-Zentrum Neuseelands.
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