Dr. med. P. Arthada Meditationskursleiter

 

Dr. med. P. Arthada: Als ich Anfang der 80er Jahre mit dem Meditieren begann, hielten mich meine Eltern für verrückt. Für meinen Vater, einen Wissenschaftler - er war auch einmal der Rektor der Universität Wien - war das eine klare Sache: "Wenn du deinen Verstand still machst, bist du um nichts besser als ein Esel." Er hatte, wie übrigens damals die meisten Leute, nicht die geringste Ahnung von der Meditation. Jetzt, Jahrzehnte später, würden sich meine Eltern wünschen, dass auch meine Geschwister so "verrückt" wären und meditierten, denn sie empfinden heute in meiner Gegenwart viel inneren Frieden und Freude. Es ist ihnen nicht entgangen, dass mein Leben weit einfacher, erfüllter und glücklicher abläuft, als jenes meiner Geschwister und vielleicht auch der meisten anderen Menschen.

Als Arzt hat mich primär der medizinische Aspekt der Meditation interessiert: Was passiert mit den Körperfunktionen während der Meditation, was sind die durch Studien objektivierbaren Auswirkungen spiritueller Techniken auf die Psyche und Erlebniswelt des Menschen? Viele Jahre später kam ich in Wien mit dem spirituellen Lehrer Sri Chinmoy in Kontakt und durch die Verbindung mit diesem Gott-trunkenen Mystiker lernte ich zu verstehen, dass die Meditation wohl viele positive und durchaus messbare Einflüsse auf unser "äußeres Wesen" ausübt, sich der wesentliche Benefit der Meditation jedoch nicht mit Worten erklären lässt. Denn in der tiefen Meditation bewegt man sich jenseits des Verstandes, jenseits von Worten; hier findet man uneingeschränkte Freude und tiefe Liebe – unabhängig von den wechselnden Umständen des äußeren Lebens. Und das war genug für mich; als ich dies erkannte, hörte ich auf, nach Beweisen und Erklärungen zu suchen.

Inzwischen hat Yoga fast alle Bereiche meines Lebens beeinflusst. Als musischer Mensch habe ich zum Beispiel zeitlebens Musik gemacht, durch den Einfluss kontemplativer Techniken hat sich allerdings mein Musikgeschmack gewandelt. Hat es mir früher der Jazz, Ragtime und Blues angetan, so höre und mache ich heute vornehmlich spirituelle Musik, weil sie über die Fähigkeit verfügt, mein Bewusstsein zu heben und mich auf diese Weise wirklich zu erfüllen, glücklich zu machen. Das Ensemble, in dem ich seit 1992 mitspiele, hat inzwischen Konzerttourneen in über 10 verschiedenen Ländern und auf mehreren Kontinenten absolviert.  Mehr über das Ensemble steht hier.

Seit ca. 1993 halte ich im In- und Ausland unentgeltlich Vorträge zum Thema Yoga und Meditation, weil es mir große Freude bereitet, zu beobachten, wie sich Menschen durch Meditation positiv zu entwickeln beginnen. Ich möchte auch nicht verheimlichen, dass ich selbst in den Kursen sehr von der Begeisterung der Kursbesucher profitiere, weshalb ich selbst dankbar bin, an diesen Abenden teilhaben zu dürfen.