Wie geht es deinem Bruder?

Eines Tages war ich alleine in der Arbeit. Ich hatte die Telefonnummer meines Bruders herausgesucht, um ihn anzurufen, wurde dann aber abgelenkt. Ich war mitten in meiner Arbeit, als das Telefon klingelte. Shephali rief mich von Sri Chinmoys Haus aus an. Sie rief an, weil Sri Chinmoy eine bestimmte Meditationsschülerin suchte, die ich allerdings schon zum Flughafen gebracht hatte. Ich hörte Sri Chinmoys Stimme im Hintergrund und Shephali beantwortete eine Menge Fragen über verschiedene Dinge. Dann kam die Frage: "Wie geht es deinem Bruder?" (Anmerkung: Ihr Bruder ist kein Schüler Sri Chinmoys)
Ich antwortete Shephali, dass ich annehme, es ginge ihm gut und sie teilte das Sri Chinmoy mit, worauf Sri Chinmoy bemerkte: "Sage deinem Bruder, wenn er fünfzehn Tage lang zu trinken aufhört, kann er mich besuchen kommen." Ich war etwas erstaunt und sagte: "Ich glaube nicht, dass Trinken im Augenblick sein Problem ist." Shephali sagte das Sri Chinmoy und dieser wiederholte: "Sage deinem Bruder, wenn er zwei Wochen lang aufhört zu trinken, kann er mich besuchen kommen." Ich sagte: "Wow, es scheint, Sri Chinmoy weiß etwas, was ich nicht weiß."

Als ich auflegte, rief ich sofort meinen Bruder an und war sehr erstaunt, dass mein Stiefvater am Telefon war. Ich fragte, ob mein Bruder da sei und er antwortete: "Ach, hat dir deine Mutter nichts gesagt? Ich lasse dich besser mit ihr sprechen." Es ist wahrscheinlich nicht nötig zu erwähnen, dass mein Herz still stand. Als meine Mutter ans Telefon kam, erklärte sie mir, dass mein Bruder im Krankenhaus war; er hatte sich beinahe zu Tode getrunken.

Es war offensichtlich, dass Sri Chinmoy mich durch die vorherige telefonischen Äußerung nicht nur vor einem Schock bewahren wollte, ohne vorherige Warnung etwas über meinen Bruder zu erfahren, sondern dass er auch über die Sachlage Bescheid wusste und dass ich schon unter seinem Schutz war. Als ich dann mit meinem Bruder sprach, der sich immer noch im Krankenhaus befand, sagte er, dass er innerlich um Sri Chinmoys Hilfe geschrien hat.

Parvati (New York)