Das Transzendentale Bild

Wenn wir vor dem Bild eines spirituellen Meisters meditieren, sollten wir immer versuchen, uns mit dem Bewusstsein des spirituellen Meisters zu identifizieren, das dieses Bild verkörpert. Wenn wir uns mit diesem Bewusstsein identifizieren möchten, müssen wir uns als erstes auf das ganze Bild konzentrieren. Allmählich sollten wir dann unsere Konzentration nur auf das Gesicht lenken, dann auf den Punkt in der Mitte der Stirn, einige Zentimeter über Augenbrauenhöhe, wo der innere, spirituelle Reichtum des Meisters zu finden ist. Dieser Punkt ist das Dritte Auge, der Ort der inneren Schau und in dem Augenblick, wo wir uns mit der Schau der inneren Wirklichkeit identifizieren können, werden wir den größten Erfolg haben.

Wenn du meditieren möchtest, versuche auf das ganze Bild zu schauen. Fühle, dass das ganze Bild bereit ist, dir zu geben was immer du von ihm willst. Wenn du Frieden willst, dann versuche das Bild mit dem inneren Gefühl zu betrachten, dass es unendlichen Frieden enthält. Wenn du Licht möchtest, wenn du Seligkeit willst oder irgendeine andere göttliche Eigenschaft, fühle einfach, dass das Bild sie enthält - was tatsächlich der Fall ist.

Am Anfang musst du deine Vorstellungskraft benutzen. Später wird daraus Wirklichkeit. Am Anfang musst du dir vorstellen, dass das Bild enthält, was du haben möchtest. Wenn du dann tief nach innen gehst, wirst du die Wirklichkeit entdecken. Ein Tag wird kommen - in einigen Monaten oder in ein oder zwei Jahren -, da du die Vorstellungskraft nicht mehr zu Hilfe nehmen musst. Dann wird deine solide innere Strebsamkeit dich sehen und fühlen lassen, was das Bild enthält.

Meine Schüler können auf den Himmel oder das Meer meditieren. Unser Weg ist der Weg der Liebe. Ich sage meinen Schülern, dass sie auf alles meditieren können, das sie lieben, solange es etwas Weites ist. Wenn sie mein weites Bewusstsein lieben, können sie auf mein transzendentales Bild meditieren. Dieses Bild wurde aufgenommen, als ich in meinem eigenen höchsten Bewusstsein war. Dort bin ich völlig eins mit meinem inneren Führer, dem Supreme. Das spirituelle Leben ist nichts anderes als die Ausdehnung der Liebe. Ich verlange von meinen Schülern nicht, dass sie mich anschauen. Ich möchte nur, dass Menschen Gott verwirklichen, ob sie nun auf mein Bild meditieren oder auf etwas anderes. Doch ich sehe ganz klar, dass meine Schüler etwas in mir sehen und fühlen. Wenn sie etwas in mir sehen und fühlen, ist es für sie natürlich am besten, auf mich zu meditieren. Die Kraft ihrer Meditation tritt in den Supreme in mir ein. Das ist keine Täuschung.

Der wahre Gegenstand der Liebe, welcher Gott ist, ist in meinem Herzen genauso wie in eurem Herzen. Der einzige Unterschied ist, dass ihr nicht genug Glauben an euch selbst habt. Sonst würde ich jedem von euch raten, auf sich selbst zu meditieren. Doch wenn ich meinen Schülern rate, auf sich selbst zu meditieren, wird das nur ihr Ego nähren und sie werden sagen: „Ich bin Brahma, ich bin Gott.“ Wenn dann ihr Verstand mit einer Spur von Zweifel zum Vorschein kommt, werden sie im Meer von Zweifel und Frustration versinken.

Deshalb rate ich meinen Schülern nicht, auf sich selbst zu meditieren. Ich bitte sie: „Seid bescheiden. Konzentriert euch auf eine Blume oder auf eine Kerzenflamme, um euch zu inspirieren.“ In Indien habe ich viele Leute erlebt, die behaupten „ich bin Shiva, ich bin Brahma, ich bin Krishna.“ Und schließlich wurden sie schlichtweg verrückt.